Fallbeispiele

Symptomaufnahme vor Beginn der Bearbeitung - 25.03.2011

Die laterale (äussere) Tragrandkontur ist gerader als die mediale (innere) -> siehe rote Linien.

Gut erkennbar sind die unterschiedlichen Breiten der Hufhälften (aussen/lateral schmaler, innen/medial breiter).

Der Strahl weicht dem Druck und legt sich nach medial (siehe rote Pfeile).

Die beiden Ballen weisen unterschiedliche Formen auf (blaue Linien).

Der laterale Tragrand weist aufgrund vertikal arbeitender Scherkräfte Ansätze einer hohlen Wand auf (grüne Pfeile).

 

Die Belastung wird aufgrund dieser Symptome auf der lateralen (äusseren) Hufhälfte vermutet.

Die Häärchen legen sich gegen lateral/aussen (grüne Pfeile).

Die laterale Seitenwand steht steil zum Boden, die mediale/innere  Seitenwand ist verbogen und pendelt im unteren Bereich weg (rote Linien).

Der Kronrand wird im dorsalen Bereich (vorne) nach oben gestaucht und ist gegen medial hin abfallend (blaue Linie).

Die gelben Pfeile zeigen die Faltenbildung im dorsalen (vorderen) Bereich.

Das Pony hat sich lateral eine Zehenrichtung angelaufen (oranger Pfeil) 

 

Diese Symptome bestätigen die Belastungssituation: Mehrbelastung auf der lateralen (äusseren) Seite.

Die Huf-Fesselbein-Achse (orange Linie) steht leicht in Extension.

Der Kronrand wird im Zehenbereich leicht nach oben gestaucht und fällt gegen den Trachtenbereich ab (blaue Linie).

Die Zehenwand verbiegt sich nach vorne, die Trachten schieben leicht unter (rote Linien).

Die Falten sind auch hier sichtbar (gelbe Pfeile).

 

Diese Symptome weisen auf eine Mehrbelastung im Trachtenbereich hin.


Ein Jahr und drei Monate nach der Bearbeitung - 01.06.2012

Kontur/Verlauf des Tragrandes ist gleichmässiger geworden (rote Linien).

Der massive Unterschied der beiden ungleich breiten Hufhälften ist kaum mehr zu erkennen (orange Pfeile). Die Ballen haben sich etwas einander angeglichen (blaue Linien), auch der Strahl hat sich erholt und legt sich weniger nach medial.

 

Das Pony belastet immer noch die laterale (äussere) Hufhälfte etwas mehr (deshalb ist die hohle Wand noch vorhanden). Die positive Veränderung des Hufes zeigt aber, dass der Huf gleichmässiger als zu Beginn der huforthopädischen Bearbeitung belastet wird.

Die beiden Seitenwände haben sich einander angeglichen und stehen gleichmässig steil zum Boden (rote Linien). Im Vergleich zum Foto oben pendelt die mediale Seitenwand weniger weg.

Die Falten haben sich geglättet und sind weniger ausgeprägt vorhanden (gelbe Pfeile).

Die Abfussungsrichtung ist nun etwas mittiger (oranger Pfeil).

 

Dies zeigt, dass sich auch der Bewegungsablauf optimiert hat - das Pony fusst nun mittiger über die Zehe ab.

Die Huf-Fesselbein-Achse (orange Linie) steht noch leicht in Extension, wobei weniger als auf dem Foto oben.

Die Zehenwand und die Trachten stehen parallel zueinander, wobei die Zehenwand im unteren Bereich noch leicht gegen vorne wegpendelt (rote Linien). Die Trachten haben sich etwas „aufgestellt“.

Die Falten haben sich geglättet (gelbe Pfeile).



Fallbeispiel "Diva", Huf hinten rechts   -   22.02.2016 vs. 14.09.2017

22.02.2016

 

Die innere Seitenwand steht steiler zum Boden, die äussere Seitenwand steht flacher zum Boden.

Im hinteren Seitenwandbereich hat sich eine unphysiologische Wandrundung entwickelt, welche nach aussen beult.

Der Kronrand verläuft gegen lateral hin abfallend.

 

Die Kontur des Tragrandes verläuft "eckig", nicht harmonisch.
Dies kann nicht in jedem Fall einfach "rundgeraspelt" werden - der Tragrand muss genügend breit bleiben, um tragfähig zu sein!

14.09.2017

 

Die laterale Seitenwand steht nun steiler zum Boden, es ist keine unphysiologische Wandrundung mehr sichtbar. Der Huf steht gerader unter der Gliedmasse, der Kronrand verläuft gerader.

 

Auch der Tragrand verläuft harmonischer - bei tragfähiger Breite (siehe Foto unten)


22.02.2016

 

Die innere Hufhälfte scheint schmaler, die äussere breiter.

Im äusseren Wandbereich hat sich eine unphysiologische Wandrundung gebildet (auch auf dem Foto oben von vorne sichbar). Da diese unangenehm nach aussen beult, wird dieser Bereich weniger belastet und erfährt dadurch weniger Abrieb (mehr Tragrandüberstand als medial/innen).

 

Aus dieser Ansicht ist ersichtlich, dass der Tragrand nicht genügend breit ist, dass die "eckige" Hufform rundgeraspelt werden könnte. 

14.09.2017

 

Die beiden Hufhälften haben sich in ihrer Breite bereits etwas einander angeglichen. Der Tragrandverlauf ist harmonischer, die Wandrundung beult weniger stark nach aussen. 

 

Rundherum ist ein genügend breiter, tragfähiger Tragrand vorhanden.